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Martinskapelle Oberwangen

Text: Felicitas Meile, Dietschwil / Foto: Ueli Kröni, Warth

Die Kapelle steht auf einem steilen, gleichmässig abfallenden Hügel. Der oktogonale Kuppelbau mit Laterne sowie der daran anschliessende Längsbau mit dreiseitigem Chorabschluss und bekrönendem Dachreiter prägt die Silhouette der hochgelegenen Kapelle.

Der heutige Bau ist seit der Restaurierung zwischen 1963 und 1966 wieder durch eine volkstümlich barocke Formensprache geprägt. Die zwischen 1728 und 1730 durch die Brüder Jakob (1694-1758) und Johannes Grubenmann (1707-1771) aus Teufen erbaute Kuppel, das geschweifte Dach des Vorzeichens und der graufarbene Verputz mit der weissen Eckquadrierung vermitteln die barocke Stilauffassung am Äusseren.

Bereits beim Betreten der Kapelle macht sich eine gegliederte Raumabfolge bemerkbar. Der weite grosszügige Kuppelraum verengt sich zu einem langen, korbbogig überwölbten Raum, der mit dem nördlich orientierten Chor polygonal abschliesst. Ein umlaufendes, mit ornamentalen Friesen geschmücktes Gesims fasst die drei Raumabschnitte zusammen. Segmentbogenfenster und Lisenen mit ionischen Kapitellen gliedern die Wandflächen. Weisse, breite Stuckbänder laufen im Scheitel der Kuppel zu einem aus geometrischen Formen zusammengesetzten, ovalen Deckenspiegel zusammen. Am ovalen Deckenspiegel des Längsraumes deuten mit Bandschlaufen befestigte Rundmedaillons die Raumenden an. Ein Blüten- und Blattfries rahmt den rechteckigen Deckenspiegel über dem Chor. Diese klassizistischen Stuckaturen wurden zwischen 1811 und 1818 angebracht. In diesem Zeitraum entstand u. a. auch die marmorierte Kanzel sowie die zweigeschossige, auf gusseisernen Säulen gestützte Empore an der Südwand.

Das grosse, silbrig glänzende Figurenrelief des Heiligen Martin im Bischofsornat bildet das Zentrum des aus Stuckmarmor gefertigten Hauptaltars. Dieser wurde 1693 im Zuge der Wiederherstellung der seit 1685 ausgebrannten, ruinösen Kapelle geschaffen. Im Gesprenge darüber ist der Heilige Martin hoch zu Ross dargestellt, während er mit seinem Schwert seinen Mantel zerschneidet, um diesen mit einem frierenden Bettler zu teilen. Die kleine Szene rechts des Figurenreliefs stellt die Bedeutung des Heiligen vor. Bauern bitten den Heiligen Martin um den Schutz ihres Viehs. Albert Knoepfli hat den Hochaltar der Martinskapelle „ein wahres Bauernbarockwunder" genannt.

Die Kapelle ist architektonisch eigenwillig konzipiert und mit volkstümlichem Charme ausgestattet. Sie fügt sich harmonisch in die voralpine, kleinbäuerlich geprägte Landschaft ein.

Literatur:

- Albert Knoepfli, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Band 2: Die Bezirk Münchwilen, Basel 1955

- Benno Schildknecht, Die Kirchen von Dussnang und Oberwangen TG, Schweizerischer Kunstführer, hrsg. von der Gesellschaft für Kunstgeschichte, Bern 1987

- Cornelia Stäheli, Kulturschätze im Thurgau entdecken und erleben, Frauenfeld 2003

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